Michelle Robinson Obama schrieb eine – hervorragend ins Deutsche übersetzte – Autobiografie, die bei mir ein zunehmendes Gefühl der – Bewunderung auslöste. Es sind erwartungsgemäß keineswegs selbstgefällige Memoiren einer ehemaligen First Lady, sondern im Gegenteil ebenso bescheidene wie eindrucksvolle Schilderungen einer außergewöhnlichen Vita, die schon vor dem Einzug Michelle Obamas ins Weiße Haus spannend war: Die ersten hart erkämpften Erfolge beim Klavierspiel, in Schule, Studium und Beruf, die erste Liebe und Lust, bevor sie dem jungen Obama begegnete, der Ihr Leben gehörig durcheinander wirbelte, und vor allem, als sie selbst eine beispielhafte politische „Frauenrolle“ übernahm.
Ihre von Angst und Hoffnung bestimmten Erfahrungen rufen, ob man will oder nicht, Gänsehaut hervor; ihre von Menschlichkeit, Klugheit und Liebenswürdigkeit bestimmte Art, aufregende Einzelheiten sanft, kritisch, geist- und stilvoll zu berichten, empfehlen dieses wichtige Buch zugleich als aktuellen Bericht aus einem Amerika, dass uns sonst soviel Sorgen und Furcht (Fear) bereitet. (Marc S. Huf, 13. November 2018)