
Zu Beginn des Jahres 1943 kämpfte die Widerstandsgruppe um die Geschwister Sophie und Hans Scholl gegen die schon seit zehn Jahren herrschende NS-Willkür.
Das Aufbegehren der Weißen Rose hatte mit dem Wunsch nach Gedankenfreiheit zu tun. Dieses Ideal, das schon im Mittelalter besungen und zur Zeit der Aufklärung den Fürsten abgetrotzt wurde – wie es der Arzt und Rebell, Friedrich Schiller,
in dem Schauspiel “Don Karlos“ (1787) mit der Sentenz:
„Geben Sie Gedankenfreiheit, Sire!“
demonstriert hatte – bewegte in den folgenden Jahrhunderten vor allem die Jugend.
Mit ihrem 1. Flugblatt berief sich die Weiße Rose auf diesen Dichter, der zur Zeit der Französischen Revolution vor einem Staat gewarnt hatte, welcher „alle im Menschen liegenden Kräfte“ an ihrer Entwicklung hindere. An der Widerstandsaktion beteiligten sich die jungen Mediziner: Willi Graf, Alexander Schmorell, Christoph Probst und allen voran Hans Scholl gemeinsam mit seiner jüngeren Schwester, der Biologie- und Philosophiestudentin Sophie Scholl. Schon ein Jahr bevor die Weiße Rose mit ihrer Flugblattaktion begann, hatte Sophie Scholl an einer Gefängnismauer, hinter der ihr Vater inhaftiert war, ein Flötenspiel zu dem bekannten Volkslied angestimmt:
„Die Gedanken sind frei.“
Der Vater war wegen regimekritischer Äußerungen inhaftiert worden. Er hatte Hitler “eine Geißel Gottes“ genannt. Er litt nicht nur unter dem Freiheitsentzug, sondern musste erleben, dass seine Kinder Sophie und Hans Scholl und ihre Freunde am 22. Februar 1943 hingerichtet wurden.


Ein Kommentar zu „Hans Scholl und die Weiße Rose“