Eine der wichtigsten Entdeckungen der Heidelberger Schule der Psychosomatik war der so genannte Funktionswandel.
Denn nun wurde dem statischen ein dynamischer Funktionsbegriff entgegengestellt. Diesem Funktionswandel entspricht beispielsweise in der digitalen Technik das „Flip-Flop-Phänomen“. Dafür ist der „Necker-Würfel“ ein Beispiel: Ständiger Perspektivwechsel mit Einblick in den Würfel von oben oder von der Seite.

So steht die Beschriftung mit den Namen von Arztdichtern Keats, Benn, Sacks und Goetz einmal eher rechts oben, ein andermal auf der Rückseite des Würfels. Dieses Kippen (Flip-flop-Phänomen) beruht wahrscheinlich auf einer leichten Ermüdung oder Trägheit der visuellen Wahrnehmung. Solche Täuschungsphänomene sind konstitutiv für die ungestörte Wahrnehmung.
Ein ähnlicher neuropsychologischer Vorgang ist der sensible Funktionswandel.