

Georg Büchner: „Friede den Hütten, Krieg den Pallästen!“
Gönnerhaft, spröde und „unpolitisch“ geriert sich die hohe Kulturpolitik in Zeiten der Restauration.
Im Jahr 2013 ehrte Volker Bouffier den Dichter, Mediziner und Privatdozenten Georg Büchner anlässlich seines 200. Geburtstags mit einer schlichten Äußerung:
„Büchner hat das geistige Leben seiner Zeit und im weiteren Verlauf auch unserer Zeit mitgestaltet.“
Damit hob der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier auf die kulturgeschichtliche Kontinuität der Dichtkunst ab, allerdings ohne sich von einem seiner despotischen Vorgänger zu distanzieren, jenem gnadenlosen Fürsten im Großherzoglich-Hessischen Regierungsamt, der Büchner wegen „Theilnahme an staatsverrätherischen Handlungen“ steckbrieflich suchen ließ.
Im Gegensatz zu Bouffiers amtlicher „Laudatio“ weist ausnahmslos jeder Chronist und Büchnerpreisträger, wie auch soeben die diesjährige Büchnerpreisträgerin Terézia Mora auf den Widerstand des Dramatikers hin, um auch Büchners politische Vorreiterstellung im „geistigen Leben seiner Zeit“ zu würdigen.
Denn in den beiden Dekaden vor der Revolution von 1848 begann mit Georg Büchner die moderne deutsche Literatur.
Aus dem Bundeskanzleramts verlautete übrigens, Büchners Intelligenz sei bereits dessen Lehrern aufgefallen! Schulmeisterlich, spröde und „unpolitisch“ geriert sich die hohe Kulturpolitik in Zeiten der Restauration.
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