Spende für Waisenkinder in Uganda

Wer gerade 300 € vom Staat bekommen hat, diese Summe aber nicht so dringend braucht wie die hungernden Waisenkinder in Uganda, wäre ein jetzt guter Spender

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Matteo Salvini: „Viel Feind‘, viel Ehr‘! – Molti nemici, tanto onore!“

In der Regel fällt die Ahnungslosigkeit eines Redners oder seiner Zuhörerschaft nicht während einer intellektuell mehr oder weniger anspruchsvollen Ansprache im engen Rahmen einer Bildungsveranstaltung auf, sondern tritt eher bei politischen Massenkundgebungen in Erscheinung. Wenn beispielsweise Matteo Salvini als Echo des faschistischen Diktators Benito Mussolini den uralten deutschen Schlachtruf:
                            Viel Feind‘, viel Ehr‘! – Molti nemici, tanto onore! – gegen seine demokratischen Landsleute ins Feld führt, scheint er nicht zu ahnen, dass dieses geflügelte Wort unmissverständlich auf ein Paranoid hinweist und somit heutzutage als Symptom eines Größen- oder Verfolgungswahns gedeutet werden kann. In der Tat misst mancher führende Politiker seinen Selbstwert an der Zahl seiner Gegner. Daneben zerfällt die Qualität kritischer Argumente. Dieses elementare Missverständnis ist bezeichnend für die europaweit anwachsende, generationsübergreifende „willful ignorance“. In allen demokratischen Ländern sind es nationalistische Gruppierungen, die, wie die italienischen Postfaschisten, mit großem Pathos und einer wahren „Attitude passionelle“ agieren und ihren Kritikern gern einen Hang zur „Paranoia“ oder „Hysterie“ nachsagen. Diese Art der Psychopathologisierung Andersdenkender ist in Europa und überall auf der Welt populär und reicht von der sprachlichen Diskriminierung bis zur Kriminalisierung politischer Gegner.

Matteo Salvini – Benito Mussolini
it.blastingnews.com/politica/2018/01/il-fascismo-ha-fatto-anche-cose-buone-salvini-smentisce-mattarella

Magische Sentenzen (Ulrich Koch)

Einen philosophisch-reflexiven Zugang zum Alltag und zur Natur wählt der deutsche Autor Ulrich Koch in seinem Band „Dies ist nur ein Auszug aus einem viel kürzeren Text“. (…) Leben und Schreiben verschmelzen und durchdringen osmotisch die Wahrnehmungs- und Gedankenwelt, weil die eine in die andere hinüberfließt. „Wir sind nie verloren ohne Rettung, / solange wir schreiben, verloren, um Rettung.“ (…) Das Staunen (thaumazein) mündet hier in einen Modus der Selbstvergewisserung. (…) Und weil die „Zeit nie unpünktlich“ ist und „geduldig auf die nächste Sekunde“ wartet, „in der sie vergeht“, wird auch die „Sehnsucht“ zur „exaktesten Wissenschaft“.

(Maria Renhardt, Die Furche vom 14.09., Sammelbesprechung zu Bänden u.a. auch von Sabine Gruber und Michael Krüger)

Dichtung ohne Grenzen 3

Ein  neues  Aufgabengebiet  eröffnete  sich  unabhängigen  Ärztinnen  und 
Ärzten   auch   außerhalb   europäischer   Grenzen.   Darüber   berichtet   die 
Schriftstellerin und Ärztin Inga Wißgott, die zwei Gedichtbände über 
Medizinisches und Menschliches und einen Bericht über ihren Einsatz als Chirurgin  in  Afrikas  Krisenregionen  
publizierte: Ärztin  ohne  Grenzen (2009). 

Auf  die  Frage,  wie  sie  auf  die  Idee  gekommen  sei,  mit  den  Ärzten 
ohne  Grenzen  nach  Afrika  zu  gehen,  antwortete  sie,  ihre  Mutter,  selbst   Ärztin, habe ihr schon früh von Albert Schweitzer (1875–1965) erzählt, der 
sich der Humanität verschrieben und in Afrika ein Spital aufgebaut hatte.   

 Aus eigenem Antrieb leisten Medizinerinnen und Mediziner vieler Länder 
humanitäre Nothilfe für Flüchtlinge  auf  See,  in  gefährlichen  Situationen 
 von  Krieg  und  Gewalt, Naturkatastrophen und Epidemien.   Seit der Verleihung des 
Friedensdoppelpreises an den Arzt und Schriftsteller Albert Schweitzer (1952) wurden 
couragierte  Mediziner  nur  selten  damit  ausgezeichnet,  zuletzt  die  Mitglie- 
der der beiden Ärzteorganisationen International Physicians for the Preven- 
tion of Nuclear War (1985) und Médecins Sans Frontières (1999). 
Der französische  Internist  und  spätere  Gesundheitsmininster  Bernard  Kouchner 
(*1939) war von 1971–1977 erster Vorsitzender der MSF und gründete drei Jahre später 
die zweite Hilfsorganisation Médecins du Monde (MDM). 
Es lohnte  sich,  Biographien  jener  Autorinnen  und  Autoren  beizuziehen,  die wie 
Inga  Wißgott  und  Bernard  Kouchner  ebenfallsin  Afrika  für die  MSF  ärztlich  tätig  gewesen  
sind,  zumal  die  postkoloniale  Literatur  und  damit verbundene  Gender-Studien  zunehmende  Bedeutung  für  interkulturelle Diskurse   gewinnen.     
 Dazu   gehören   Alain   Dubos   (Algerien),   Jean- 
Christophe Rufin (Tunesien, Eritrea), Vladan Radoman (Biafra) oder auch
 Henry Shore (Uganda); Sanitätsoffiziere waren die Autoren Gilbert Schlogel, 
JeanPierre  Garen  (Algerien), Frantz  Fanon  (Algerien,  Ghana)  und  An-tonio  Lobo  Antunes  (Angola).  Sie  verfassten  kritische  Berichte  über  die 
ehemaligen  Kolonien  wie  früher  schon  der  Afrikaforscher,  Arzt  und 
Schriftsteller Mungo Park, der 35jährig anno 1886 im Niger ertrank und der  Lyriker  
Jan  Jakob  Slauerhoff  (Marokko),  der  jahrelang  als  Schiffsarzt 
um  die  Welt  fuhr,  sowohl  an  Malaria  als  auch  an  Tuberkulose  litt  und  
1936  im  39.  Lebensjahr  starb;  oder  auch der Novellist, Lyriker und Mili- 
tärarzt Francis  Brett  Young (Südafrika), der im  Sanitätsoffiziersdienst  an  
Typhus  erkrankte  wie  der  Kriminalromanschreiber Arthur  Conan  Doyle 
(Südafrika) und die jeder Infektion und Anfechtung widerstehende „Wüs- 
tenärztin“ Harriet  Straub  (Mali,  Algerien,  Tunesien),  vor  allem  aber  die  
afrikanischen Autorinnen und Autoren: Die Kinderärztin Margaret Atieno 
Ogola (Kenia),  die  den  Essay  Education  in  Human  Love  (2002)  und  den  
Roman I swear by Apollo (2003) verfasste, aber auch die AIDS-Prävention 
vorantrieb;  der  Ägypter  Alaa  Al-Aswani,  der  sich  in  den  Gruppierungen  
Ärzte für den Wandel und Schriftsteller für den Wandel engagierte,   ferner 
der  Arzt,  Erzähler  und  UNBotschafter  Davidson  Nicol  (Sierra  Leone,  Nigeria) 
 und  sein  Landsmann,  der  Romancier  und  Arzt  Raymond  Sarif 
Easmon  (Sierra  Leone),  der  das  skurrile  Lustspiel  Teurer  Vorfahr  
und  der  Chirurg Lenrie  Peters (Sierra Leone, Gambia), der mít seinen Gedichten 
nichts als die Würde des Menschen einforderte: 

 That spirit which asks no favour / of the world / But to have dignity. 

Diese Forderung stellen auch Verteidiger der Menschenrechte in Nordafri- 
ka  wie  Moncef  Marzouki  (Tunesien)  und  die  Frauenrechtlerin  
Nawal  El  Saadawi  (Ägypten),  die  bei  ihrer  ärztlichen  Tätigkeit  herausfand,  was 
Krankheit und Armut mit Politik, Macht und Religion zu tun haben: 

Das geschriebene Wort wurde mein Akt der Rebellion gegen  
Ungerechtigkeit im Namen von Religion oder Macht oder Liebe. 

Dichtung ohne Grenzen 2

Ein Essay mit dem Titel Fachleute für menschliche Leiden  weist bereits 
im Untertitel auf die Grenzenlosigkeit des Arzt-Dichter-Diskurses hin: 

Anmerkungen zu einem Thema ohne Grenzen 
Der Arzt und die Literatur oder  
Die Rebellion gegen die Vergänglichkeit.
(Reich-Ranicki, Marcel: Herz, Arzt und Literatur. Zwei Aufsätze. Zürich: 
Ammann Verlag, 3. Aufl. 2007)  

„Ohne Arthur Schnitzler, Alfred Döblin und Gottfried Benn – dies 
ist  keineswegs  übertrieben  –  lässt  sich  die  moderne  deutsche  Lite-  
ratur überhaupt nicht mehr denken.“ 

Dies  ist  der  Moment,  da  der  Arzt,  Dichter  und Rebell  als  Figur  auf  der 
inneren  Bühne  des  Publikums  erscheint.  Zunächst  bewegt  er  sich  zwar 
noch  zwischen  Literatur  und  Medizin, überquert  dann  aber  die  Grenzen  
in vielerlei Hinsicht: als Forscher und Entdecker, Abenteurer oder Soldat 
und  als  flüchtender  Rebell,  wie  zum  Beispiel  Friedrich  Schiller,  Georg 

Büchner und Alfred Döblin. Einige Arzt-Dichter schildern ihre Konflikte 
und Krisen, die wie Grenzsituationen  oder auch gelegentlich wie Grenzer-fahrungen  anmuten, vor allem Arthur Schnitzler und Gottfried Benn.  

Auf  dem  interdisziplinären  Symposium  Literatur  und  Medizin  (2004) 
wurde  die  Auffassung  vertreten,  es  sei  sicher  mehr  als  ein  Zufall,  dass  
„drei  der  bedeutendsten  Schriftsteller  der  deutschsprachigen  Moderne“  – 
Schnitzler, Döblin und Benn – „von Haus aus“ Mediziner waren; denn sie 
hätten aus eigener Anschauung gewusst, was Krisen sind: 
„Denn die Fähigkeit zur feinen Selbstwahrnehmung, der analytische 
Blick,  der  Menschen  und  Gesellschaften  gleichermaßen  durch- 
schaut, die Vertrautheit im Umgang mit Gedanken und Träumen – 
das  alles  sind  Voraussetzungen,  die  sowohl  dem  Arzt  wie  dem  
Schriftsteller zugutekommen.“

Klara Obermüller: Der  Mensch  in  seiner  ganzen  Schwäche.  In: Literatur  und 
 Medizin. Peter Stulz, Frank Nager, Peter Schulz (Hg.) Zürich 2005, S. 242.  

Dichtung ohne Grenzen 1

Das Wissen hat Grenzen, das Denken nicht. (ALBERT SCHWEITZER)

          Rebellion gegen die Vergänglichkeit.  
Schreibende Ärzte und Ärztinnen ohne Grenzen 

 

Am  Anfang  des  Diskurses  steht  die  Überlegung,  unter  welchen  Voraus- 
setzungen Medizin und Dichtung eine Verbindung eingehen können. 
Bei dem  Versuch,  das  Dickicht  medizinhistorischer  Bibliotheken  zu  durch-dringen und das Geflecht der literaturwissenschaftlichen Überlieferungen, 
Sagen  und  Mythen  zu  durchbrechen,  stößt  man  auf  Archive,  in  denen 
Ärzte und Dichter getrennt voneinander aufbewahrt werden, so als hätten 
sie dort schon zu Lebzeiten reaktions- und beziehungslos geruht oder wie 
Kaiser Barbarossa Jahrhunderte verschlafen.  

        Warum  es  so  wenige  bekannte  Ärzte  und  Dichter  in  Personalunion 
gibt, erklärt sich wahrscheinlich daraus, dass der sogenannte Arzt-Dichter erst  vor  einem  halben  Jahrhundert  entdeckt  wurde. Bis  zu  diesem  Zeit- 
punkt  gab  es  anscheinend  auch  keine  Dichterin,  die  zugleich  Ärztin  war.  

Stattdessen  wird  regelmäßig  die  heilkundige  Ordensfrau  Hildegard  von 
Bingen  als  erste  Zeugin  für  das  Gelingen  der  Allianz  von  Medizin  und 
Poesie  im  Mittelalter  aufgerufen.  Von  einem  gelehrten  Mönch  des  
10.  Jahrhunderts, genannt Notker der Arzt oder Notker der Dichter, ist wenig, 
nicht  einmal  das  Geburtsdatum  bekannt.  In  der  Renaissance-Literatur  begegnet  man  dem  Ordensmann,  Arzt  und  Dichter  Francois  de  Rabelais 
(geboren  1483  oder  1494),  jenem  berühmten  Wortkünstler,  der  sich  in  seiner vierten bzw. gfünften Lebensdekade für die Ausübung der Heilkunde  entschieden  hatte.  Er  soll  wegen  seiner  satirischen  und  ketzerischen  Schriften gelegentlich  gescholten,  verboten  und  eingesperrt  worden  sein. Die Plaisanterie rabelaisienne, sein freimütig derber Witz, wird heute noch geschätzt.  Von Zeit zu Zeit  wirkten  noch  heidnische  Götter  mit:  Apollon und Eros.  Das  apollini- 
sche Zusammenspiel von Medizin und Poesie war in der frühen Neuzeit ein 
Glücksfall.  Doch  der  Einfluss  des  Liebesgottes  auf  den  „medicus  poeta“ 
überdauerte die Jahrhunderte. Dies belegen Gedichte von Paul Fleming und  Johann Christian Günther, Friedrich Schiller und John Keats. 

Wie gefährlich ist Poesie?

Wie oft auch vor Risiken gewarnt wird, die von einer Entgrenzung der Medizin   
ausgehen,  so  selten  stellt  sich  die  Frage  nach  einer  vergleichba- 
ren  Gefährdung  des  Menschen  durch  Literatur.  Welche  Sprengkraft  hat  Poesie? 
 Eine Karikatur kann tödliche Folgen haben – aber ein  lyrischer Vers?

Seit  Urzeiten  ermuntern  Gedichte  und  Lieder  die  Menschen  zum  Feiern 
und Trinken, besonders, wenn Musikanten zum Tanz aufspielen. Das vor-herrschende  Lebensgefühl  kann  von  der  Einsicht  in  die  Vergänglichkeit 
des  Schönen  oder  von  Freiheitssinn  und  Aufbegehren  gegen  die  Obrigkeit 
bestimmt  sein, aber  auch  von  revolutionärem Elan  zu  resignativer  
und  fatalistischer  Lethargie  wechseln.
Doch die nüchternen Erwartungen der Ärzte und Ärztinnen an ein Dichterleben, 
ihre kreativen Phasen und Krisen (5. Kapitel), schlagen gelegent- 
lich in pure Lebenslust um, vor allem wenn das Dasein erotisch aufgeladen 

ist.  Die  im  letzten  Jahrhundert  gegen  den  Wind  gesungenen 
Protestlieder,  wie  zum  Beispiel  The  Times  They  are  A-Changin,   
 wurden  durch den Literaturnobelpreis 2016 veredelt. Es sind aber nicht nur Lied- 
texte, sondern auch Sprechgesänge, Poetry Slam-Vorträge und ganz text- 
freie Techno-Rhythmen, die derzeit Menschenmengen in Rauschzustände 
versetzen. Abertausende Jugendliche harren dicht beieinander aus, halten 
sich  aufrecht  –  in  endloser  Standing  Ovation  –  und  recken  die  Arme  bis 
hinauf zu den Pop– und Punk-Rockern oder Hip-Hop-Rappern:  

I stand here, a manifestation of love and pain, 
With veins pu
mping revolution.   

Ganz anders verhält sich das in großen Konzerthallen sitzende ältere Pub- 
likum. Es klatscht und nickt im Viervierteltakt volkstümlicher Musik, ein 
wirklich harmloses Vergnügen.  

Doch die Dichter pflegten gewiss nicht nur den Gesang von Nachti- 
gallen  und  Schwänen  einzufangen  oder  Rosenduft,  Sternenglanz  und  
Rauscherlebnisse in  ästhetische  Formen  zu  gießen,  sondern  schreckten  
auch  nicht  davor  zurück,  Zorn,  Wut  und  Empörung  mit  viel  Ironie  und 
Sarkasmus, wenn auch metaphorisch verhüllt und kunstvoll verziert, in Worte zu fassen. 

Umso mehr  mag  die  fatale  Wirkung  eines  Verses  aus  der  Zeit  der  deutschen 
Romantik überraschen:  

          Justinus  Kerner,  der  schwäbische Arztdichter,  der  ebenso  unerschro- 
cken wie erfolgreich mit dem stärksten aller natürlichen Gifte (Botulinum-Toxin)
 experimentiert hatte, geriet eines Tages in panische Angst und wollte 
sogar das Land verlassen, als er erfuhr, welche Gefahr von einer einzigen seiner  
klingenden  Metaphern  ausgegangen  war  (8.  Kapitel).  Er  hatte  mit 
einem  trefflichen  Vers,  wenn  auch  „etwas  kühn“,  wie  er  bekannte,  
seine  Zeitgenossen  bei  Hofe  als  „goldbordierte  Knechte“  karikiert.    Fortan 
musste  er  wie  viele  Dichter  befürchten  –  und  das  war  wohl  noch  nie  ein  
reiner  Wahn,  –  von  staatlichen  Stellen  überwacht  zu  werden.  Besonders 
bemerkenswert ist, dass seine rege Forschungsarbeit auch zur Ablenkung 
der  Geheimpolizei  diente,  weil  medizinische  Schriften  den  Argwohn  der 
Zensoren weniger erregten als die „gefährliche Poesie“.