Matteo Salvini: „Viel Feind‘, viel Ehr‘! – Molti nemici, tanto onore!“

In der Regel fällt die Ahnungslosigkeit eines Redners oder seiner Zuhörerschaft nicht während einer intellektuell mehr oder weniger anspruchsvollen Ansprache im engen Rahmen einer Bildungsveranstaltung auf, sondern tritt eher bei politischen Massenkundgebungen in Erscheinung. Wenn beispielsweise Matteo Salvini als Echo des faschistischen Diktators Benito Mussolini den uralten deutschen Schlachtruf:
                            Viel Feind‘, viel Ehr‘! – Molti nemici, tanto onore! – gegen seine demokratischen Landsleute ins Feld führt, scheint er nicht zu ahnen, dass dieses geflügelte Wort unmissverständlich auf ein Paranoid hinweist und somit heutzutage als Symptom eines Größen- oder Verfolgungswahns gedeutet werden kann. In der Tat misst mancher führende Politiker seinen Selbstwert an der Zahl seiner Gegner. Daneben zerfällt die Qualität kritischer Argumente. Dieses elementare Missverständnis ist bezeichnend für die europaweit anwachsende, generationsübergreifende „willful ignorance“. In allen demokratischen Ländern sind es nationalistische Gruppierungen, die, wie die italienischen Postfaschisten, mit großem Pathos und einer wahren „Attitude passionelle“ agieren und ihren Kritikern gern einen Hang zur „Paranoia“ oder „Hysterie“ nachsagen. Diese Art der Psychopathologisierung Andersdenkender ist in Europa und überall auf der Welt populär und reicht von der sprachlichen Diskriminierung bis zur Kriminalisierung politischer Gegner.

Matteo Salvini – Benito Mussolini
it.blastingnews.com/politica/2018/01/il-fascismo-ha-fatto-anche-cose-buone-salvini-smentisce-mattarella

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