„Eine Natur wie Hindenburg wird bis zum Tode fragen: Wo kann ich dienen? Es ist gewiß ergreifend und rührend, daß während des Weltkrieges eine der übelsten und bösesten Naturen der Weltgeschichte [gemeint ist Erich Ludendorff] gerade diese einfältigste und treugläubigste seinem Ehrgeiz und seinem Machtwillen dienstbar machte, gedeckt von der Flagge der nationalen Ideale. Aber da zeigt sich auch die Gefahr!

Nach Plato sollen die Philosophen Führer der Völker sein. Ein Philosoph würde mit Hindenburg nun eben nicht den Thronstuhl besteigen. Nur ein repräsentatives Symbol, ein Fragezeichen, ein Zero. Man kann sagen: besser ein Zero als ein Nero. Leider zeigt die Geschichte, daß hinter einem Zero immer ein künftiger Nero verborgen steht.“ Theodor Lessing: Hindenburg. Prager Tagblatt, 25.2, 1925, S. 3
Foto: Prof. Dr. phil. Theodor Lessing © [M] Artokoloro/imago images
Er studierte Medizin und Philosophie. Im I. Weltkrieg verrichtete er freiwillig militärärztlichen Dienst als Lazarettarzt. Privatdozent in Hannover. 1. 3. 1933 Flucht und Exil in Marienbad, Tschechoslowakei. Durch NS-Attentäter ermordet.
https://archive.org/details/GeschichteAlsSinngebungDesSinnlosen/page/n13/mode/2up

https://www.theguardian.com/world/2022/feb/07/theodor-lessing-germany-anti-noise-philosopher-book
Verblendung, Dummheit und Hass greifen zum Mord als Mittel der „Befreiung“. (Hier ein Nazi-Attentäter)
So nahm – und nimmt man – den Menschen das Menschliche.
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