Sauerbruch an der Charité

Und du hast ihnen alles gegeben: Deine Kraft, Deine Jugend, Dein Leben.

                                                                                               HANNES WADER NACH ERIC BOGLE

Charite Flyer

W. U. Eckart: …“die frühe Verstrickung des Chirurgen in
die nationalsozialistische Ideologie…“ (s.u.)

Nach Christian Hardinghaus kann jedoch Ferdinand Sauerbruch trotz der medizinhistorischen Forschungsergebnisse Prof. W. U. Eckarts allein aufgrund seiner eigenen Recherchen und Annahmen durchaus „rehabilitiertwerden. Auf dieses überraschende Ergebnis stützt sich auch die 2. Staffel des Charité-Films, der auf das Thema der gutachterlichen Verstrickung Sauerbruchs in die NS-Medizin und KZ-Menschenversuche nur flüchtig eingeht. Hier nun Originalzitate aus der Vorlage von Hardinghaus:

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Die neue Version des Christian Hardinghaus kommt zu folgendem Ergebnis:

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hat. Wusste Sauerbruch aber nichts von den KZ-Versuchen, die er eigenhändig genehmigte? Dies wird von Hardinghaus merkwürdigerweise verneint:

Der KZ-Arzt Mengele sei etwa gebeten worden, „im Todesfalle eines bestimmten Zwillingspärchens,“ das er zu Dokumentationszwecken

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Fazit des Versuchs einer Rehabilitierung durch Hardinghaus.

Mit der Ambivalenz der Person Sauerbruch beschäftigt sich die Ausstellung „Auf Messers Schneide“, zu sehen ab dem 22.03. im Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité.

12. Kapitel: Arzttum – Dichtertum–Kämpfertum:

Sanitätsoffiziere und Dichter, Dichterinnen und Ärztinnen an der Front

(Ärzte, Dichter und Rebellen auf Seite 166):

Es gab an der Charité  den Chirurgen Ferdinand Sauerbruch, der nicht als Dichter oder Rebell, sondern als „großer Arzt“ galt. Nach ihm ist eine kleine Straße an der Charité benannt.

Sauerbruch unterzeichnete in der NS-Zeit einen unmissverständlichen Aufruf „An die Ärzteschaft der Welt“ (1933):

„DER WELT ZEIGEN, DASS DEUTSCHLAND ERWACHT IST!“

Er war der Protagonist einer fiktiven „Autobiographie“ und zugleich Titelheld des Spielfilms „Sauerbruch – das war mein Leben“ (1954).

Im letzten Viertel seines wahren Lebens
hatte dieser akademische Lehrer, der, wie es hieß,
mit ganzem Herzen Chirurg gewesen war
eine Doppelrolle gespielt:
Er trug seinen Chefvisitenmantel – halbgeschlossen
– über der Generalsuniform… (s. Abb.) :

22 Sauerbruch-1943

In: Karl F. Masuhr: Ärzte, Dichter und Rebellen. Verlag Königshausen und Neumann, Würzburg 2018

 

W. U. Eckart: …“die frühe Verstrickung des Chirurgen in die nationalsozialistische Ideologie…“

Sauerbruch NS 1

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Es gab noch andere berühmte Ärzte an der Charité: