Tremor (Zittern) und Ataxie (Dysmetrie, Stand- und Gangunsicherheit) sind als objektive Symptome mit subjektiven Empfindungen verbunden. Jede Koordinationsstörung wird situativ verstärkt. Der Körper drückt auf diese Weise unwillkürlich aus, was der Kranke affektiv erlebt. So können z. B. Zitteranfälle ebenso wie ein schwankender Stand und Gang in einer Krisensituation sichtbarer Ausdruck einer uneingestandenen Angst oder Wut sein. Diese psychosomatischen Symptome verselbstständigen sich, wenn der Affekt abgewehrt wird. Die Ich-Umwelt-Relation ist unkoordiniert.
Wenn Schwindel, Schmerzen und Koordinationsstörungen situativ ausgestaltet
werden, klagt der Patient über weitere, v. a. vegetative Beschwerden nicht ohne Af-
fekt und eine ängstliche Unruhe oder depressive Stimmung als körperliche Schwä-
che, die mit einem „Lähmungsgefühl“ assoziiert ist. Die Erschöpfung beruht auf der
Somatisierung eines psychischen Konflikts (Somatisierungsstörung). Die Ich-Um-
welt-Relation gerät aus dem Gleichgewicht.
(PDF) Neurologie und Psychosomatik. Available from: https://www.researchgate.net/publication/257874142_Neurologie_und_Psychosomatik [accessed Dec 03 2018].