Oxymora

CONTRADICTIO IN ADIECTO ALS EIN SCHÖNES POETISCHES PRINZIP

>Blick ins Buch

  1. Der Titel eines der letzten Brautgedichte des Arztes Johann Christian Günther lautet: Als er Phillis einen Ring mit einem Totenkopf überreichte.

Bei aller Liebe – die doppelte Botschaft des Geschenks eignete sich weder als Brautwerbung noch als günstige Eheprognose. Glücklicherweise flocht der Autor eine Interpretationshilfe in dieses Gedicht ein, um der erschrockenen Pfarrerstochter Phillis das paradoxe ästhetische Zusammenspiel von „Eis und Flammen“, „Lieb und Tod“ als poetische Contradictio in adiecto zu verdeutlichen, vor allem aber, um sie von ihrerAngst vor der Ehe zu kurieren

Wie schickt sich aber Eis und Flammen?
Wie reimt sich Lieb und Tod zusammen?
Es schickt und reimt sich gar zu schön,
Denn beide sind von gleicher Stärke
Und spielen ihre Wunderwerke
Mit allen, die auf Erden gehn.

Eine Ehe sollte indessen nicht zustande kommen, weil der Vater des Dichters sich allen Heiratsplänen widersetzte. So endete die Liebesgeschichte in einer Partnerschaft, die ein Dichter der…

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Gibt es auch Dichterinnen im Bereich der Medizin?

Das ist noch wenig bekannt gewesen…

>Blick ins Buch

In der Monographie von Wilhelm Theopold mit dem Titel
Doktor und Poet dazu.  Dichterärzte aus fünf Jahrhunderten“
wird beklagt, dass es immer an Ärztinnen in der schönen Literatur gefehlt habe.  Dies sei dem historisch späten Beginn des Frauenstudiums geschuldet: Unter den zahlreichen Poeten finde sich „keine einzige“ Medizinerin.

Dies trifft aber nicht zu.

Ein neues Aufgabengebiet eröffnete sich unabhängigen Ärztinnen und Ärzten auch außerhalb europäischer Grenzen. Darüber berichtet die Schriftstellerin und Ärztin Inga Wißgott, die zwei Gedichtbände über Medizinisches und Menschliches (2003)und einen Bericht über ihren Einsatz als Chirurgin in Afrikas Krisenregionen publizierte: Ärztin ohne Grenzen (2009).

wissgott heute Inga Wißgott, Wien, Ärztin ohne Grenzen, Lyrikerin und Erzählerin

Auf die Frage, wie sie auf die Idee gekommen sei, mit den Ärzten ohne Grenzen nach Afrika zu gehen, antwortete sie, ihre Mutter, selbst Ärztin, habe ihr schon früh von Albert Schweitzer (1875–1965) erzählt, der sich der Humanität verschrieben und in Afrika…

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