Drei Mediziner, die als Dramatiker hervortraten, Friedrich Schiller (1759–
1805), Georg Büchner (1813–1837) und Arthur Schnitzler (1862-1931)
können die Richtung des Diskurses anzeigen: Auf der Suche nach Spuren
der Psychosomatik in der Literatur finden sich wegweisende Texte dieser Dichter.
Sie hatten im Umgang mit kranken Menschen psychologische
Einblicke in das dynamische Dreiecksverhältnis von Körper, Geist und Umwelt
gewonnen. Schiller und Büchner verfassten ihre ersten Dramen
jeweils in der letzten Dekade vor den großen Revolutionen von 1789 bzw.
1848. Schnitzler debütierte etwa 100 Jahre nach Schiller und 50 Jahre nach
Büchner mit Dramen- und Prosatexten, als er – synchron mit dem Auf-
takt der Psychoanalyse – traumartige Gedankenflüge in die Literatur un- ternahm und den inneren Monolog für die deutsche Sprache entwickelte.