Kunst der Ukraine 2023

Im Museum der pisankovogo Malerei die Eröffnung der Ausstellung „ONE MOMENT“:
Oksana Sentimreí und Natalka Otkovi č ( Lviv, Lemberg, Ukraine).

Die beiden Künstlerinnen sind Absolventen der Nationalen Akademie der Künste von Lemberg (Lviv) und lehren am Staatlichen College für Dekorative Kunst und U žnogo-Kunst der I. Trusha. Zahlreiche Ausstellungen und Kunstprojekte.

Oksana Sentimrei arbeitet in einer Papierschnitttechnik, die es ermöglicht, Licht- und Schattenspiel, ein Gefühl von Schwerelosigkeit und Mysterium zu vermitteln. Ihre Werke basieren auf ukrainischer Symbolik: folk vytinankah. Sie sind immer asymmetrisch, was den Denkflug nicht einschränkt. Im Gegeenzeil: Wahrnehmung unbd Bewegung.

Oksana Sentimreí

Die Werke von Natalka Otkovi č lenken auf abstrakte Entscheidungen, Dynamik und sind improvisierte metaphorische Kompositionen. Das Spiel von Farben, grafischen Linien und Spots lässt den Zuschauer in die emotionale und lyrische Welt dieser kreativen Kompositionen der Künstlerin eintauchen.

Teufelszeug

„Teufelszeug“: Künstlicher Süßstoff aktiviert das Hungerzentrum,
sodass man m e h r isst. (Prof. S. Martin, Spon 14.9.2023)
„Eine neue Studie zeigt, dass der süße Geschmack das Gehirn verwirrt, weil er ohne Kalorien daherkommt. Das aktiviert das Hungerzentrum, sodass man mehr isst. Die WHO diskutiert außerdem gerade, ob Süßstoffe nicht auch krebserregend sind.“

»Fett macht nicht fett. Das ist ein hartnäckiger Mythos«

„Fett macht nicht fett, wenn man wenig Kohlenhydrate isst. Nur gehärtete Fette in Margarine sollte man meiden.“

Aspartam als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft

Essen als Leistungsbooster

»Normaler Quark ist genauso gut«

Welches Training hilft am besten beim Abnehmen? Und warum bringen Nahrungsergänzungsmittel nichts? Die Ökotrophologin Anja Carlsohn räumt mit Sportlermythen auf – und verrät, wie man beim Marathon den »Mann mit dem Hammer« bezwingt.

Ein Interview von Jonas Kraus

17.09.2023, 10.15 Uhr• aus DER SPIEGEL 54/2023

https://www.spiegel.de/sport/ernaehrung-beim-sport-welches-essen-steigert-die-leistung-a-ae76a31d-0c52-4b84-a2e1-22c1ddb8e517?sara_ref=re-so-fb-sh4-

Liebende in Erwartung. Zur Lyrik ASTRID KOHLMEIERS

Astrid Kohlmeier: Ungeduld

Voller Ungeduld erwarte ich dich
Wie meine Haut hungert nach dir.
Wie mein Herz zittert und knurrt
Als du endlich ankommst in mir

Ich lerne dein Antlitz auswendig
Wickle deine Locke um den Finger
Schreibe dir mit meinen Nägeln
Ein Geheimnis auf die Haut

Ich atme dich ein, atme dich aus
Flüstere in einer mir fremden Sprache
Und bringe uns beide weit fort von hier
An einen Ort, der keinen Namen trägt

Mit Küssen verschließe ich dir die Augenlider
Sodass du in der zarten Dunkelheit
Nur eines siehst – mich – in all meiner Nacktheit
In der nichts vor dir verborgen bleibt

_______________________________________

Akt von Dieter Masuhr

Schon kreisen die Verse Astrid Kohlmeiers im deutschsprachigen Raum. Das Gedicht, das auch die Handschrift der Regisseurin Astrid Kohlmeier erkennen lässt, trägt den Titel „Ungeduld“. Ungeduld ist hier die Erwartung der Liebenden.
Der besondere Reiz des Gedichts besteht m. E. darin, dass die Liebende(n) ein, zwei oder drei Personen sein könnten. Jedenfalls scheint die Autorin insofern präsent zu sein, als sie das Liebesspiel inszeniert.

Beitrag von @calamity_jane_kjf: „Zärtliche Risse“ könnte „Von der Liebe“ erzählen, wie auch der erste Teil des Bandes betitelt ist. Aber erzählen ist vielleicht an dieser Stelle schon ein unachtsam gesetztes Wort. Vielmehr ist es ein Begreifen, ein Fühlen, ein Hinhorchen, ein Hineinlugen in ebenjene bitterzarten Risse.

„Du bist anderswo / Wenn deine düsteren Geister mich jagen / Deine Zweifel zärtliche Risse in meine Wände treiben / Deine Tränen von meinen Wangen stürzen. (…)“. (aus: Anderswo, S.32)

Mit diesem Beginn ist das Thema des Verlustes bereits präsent. Auch der tatsächlichen Zeit mit der geliebten Person ist immer eine Grenze gesetzt, sei es durch ihre Abwesenheit, die Flüchtigkeit der Begegnung oder der eigenen Einsamkeit wegen, der Unauflösbarkeit des Todes. Das lyrische Ich ist offen, wund. Die Intensität in der Sprache mal knapp, mal ausufernd, sodass die Unaushaltbarkeit des jeweiligen Zustands unangenehm konkret wird. Das Wundern über sich und die Liebe mutet manchmal beinahe sakral an. Eine mögliche Vergoldung der Risse, das lockige Haar, die Seelenberührung sprechen von einer Tiefe, die der Beziehung eine ausgesprochene Besonderheit verleiht. Worin diese liegt, wissen wohl nur die Liebenden selbst.

Nach dem großen Einstieg in „Von der Liebe“, in dem manchmal Zweifel an den Worten aufkommen, fungieren diese im Kapitel „Worte aneinanderreihen“ wieder als Sicherheitsträger. Die Sicherheit ist allerdings nicht von langer Dauer. „Krieg und Frieden“ ist traurig zeitlos, zeigt wechselnde Positionen auf, erzählt vom hoffnungsarmen Bleiben, vom überlebensnotwendigen Gehen, in alldem der tiefe Wunsch nach Frieden.


Fast besänftigend wirken dann die „Momentaufnahmen“ mit scheinbaren Alltäglichkeiten, aber stets mit derselben Wortgewalt wie zuvor. „Zärtliche Risse“ hat durchaus Pathos.
*

*
*
*

_____________________________________

Astrid Kohlmeier, Autorin, Regisseurin: *1983 in Graz, studierte Germanistik an der Universität Graz und am Institut Schauspiel der KUG, künstlerisch-wissenschaftliche Assistenz ebendort. Aufführungen von Kohlmeiers Theatertexten (Lauke Verlag) in Graz, München, Luxembourg, Basel. Regiearbeiten u.a. an Theatern in Memmingen, Graz und Greiz („Greizer Theaterherbst“), Gastspiel der Regisseurin bei den „Regensburger Theatertagen“.