Immer wieder wird in den sozialen Medien behauptet, die COVID-19-Pandemie sei nicht gefährlicher als die jährliche Grippewelle und die staatlich verordneten Präventionsmaßnahmen seien ebenso willkürlich wie überflüssig. Die unbedingt notwendige soziale Distanz und im Infektionsfall erforderliche Quarantäne wird sogar als „Isolationsfolter“ bezeichnet. Das Robert Koch-Institut hat demgegenüber von Anfang an auf dieses Problem hingewiesen und in sachlicher Form Desinformationen aller Art zurückgewiesen:
Richtigstellung:
In der vergleichenden Betrachtung der Grippewellen der letzten 3 Saisons ist für 2020 das schnelle Abklingen der Influenzaaktivität und eine um mindestens 2 Wochen kürzere Dauer der Grippewelle auffällig.
Zu dieser Verkürzung, die sich auch in dem abrupten Rückgang der ARE-Raten in der Bevölkerung bei GrippeWeb zeigte, dürften wie das Epidemiologische Bulletin 16/2020 ausführt, die bundesweiten Maßnahmen zur Eindämmung und Verlangsamung der COVID-19-Pandemie in Deutschland erheblich beigetragen haben.
Da Kinder für die Verbreitung der jährlichen Grippe eine wesentliche Rolle spielen, sind hier insbesondere die Schulschließungen ab der 12. KW 2020 zu nennen. (RKI)
Doch in den sozialen Medien wird häufig unwidersprochen von reiner „Panikmache“ geredet, obwohl die Covid-19-Pandemie jetzt schon dreimal mehr Todesopfer als Verkehrstote (2019) forderte und die Summe der letalen Infektionen bei Grippe (Influenza), Masern, AIDS und Tuberkulose wesentlich übersteigt.
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Ärztin nach Appell an Corona-Leugner: „Ich sehe ja die Patienten, ich bilde sie mir nicht ein“
- Sie bekommt täglich die Auswirkungen der Corona-Pandemie mit: Carola Holzner ist Notfallmedizinerin am Universitätsklinikum Essen.
- Vor einigen Tagen setzte sie einen emotionalen Facebook-Appell ab. Der Artikel wurde tausendfach geteilt und kommentiert.
- Darin findet die Ärztin deutliche Worte für Corona-Leugner und Maskenverweigerer – und schockt mit einem Bild.
Dass es Maskenverweigerer und Corona-Leugner gibt, die auf Demonstrationen ohne Maske nah beieinander stehen und das System niederbrüllen – das ist ja nicht neu. Bei mir war es an dem Tag aber so, dass ich Dienst in der Notaufnahme hatte und fast 24 Stunden als Oberärztin vor Ort war, weil wir an diesem Tag einen Notfall nach dem anderen bekamen. Ein Teil davon waren auch Covid-19-Patienten, wir haben tatsächlich fast stündlich welche aufgenommen. Ich glaube, es waren siebzehn. Auch in den Tagen davor hatten wir einen Anstieg erlebt.


Wie man mit Menschen umgeht, die keine Maske tragen, jeden umarmen wollen oder Corona leugnen.
Hierzu einige Überlegungen:
Die Beachtung der AHA-Regeln als Schutz vor einer Infektion mit COVID-19 vermindert wahrscheinlich auch das Ansteckungsrisiko die Grippe betreffend.
Die Impfbereitschaft gegen Grippe scheint in diesem Jahr verstärkt vorhanden zu sein, verglichen mit den Vorjahren. – Allerdings: Der Impfstoff ist knapp, die Wartelisten sind lang.
Die Erinnerung daran, dass es neben „Corona“ auch noch andere Gefahren für die Gesundheit gibt, verschiebt den Fokus der Aufmerksamkeit ein bisschen und lässt vermuten, dass die Berichterstattung zur Pandemie doch einseitig überzieht.
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Ja, so sehe ich das auch, wenn ich die Daten zu deuten versuche.
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