Das Ende der Sprache: Ein Flugblatt der Aiwanger-Brüder

Das Flugblatt aus der Zeit vor dem Mauerfall. War es nur ein Gerücht? Man glaubte es nicht, bevor man es las.
Es macht einen Unterschied, ob ein NS-Zeitgenosse oder ein halbwüchsiger Bundesdeutscher einen solch abstoßenden antisemitischen Text verfasste und verbreitete.
Wer aber die furchtbare NS-Geschichte in den 1980er Jahren nicht gelernt hat, kann zwar seine frühere antisemitische Einstellung bedauern, aber er kann nicht ungeschehen machen, was er damals wie heute mit diesen zynischen Sätzen bei den Menschen ausgelöst hat und noch provozieren wird.

„Die Zeit war voll mit antisemitischen und rassistischen Aussagen, auch aus der CSU. Edmund Stoiber war als CSU-Generalsekretär damals in den Schlagzeilen, als er der SPD vorwarf, sie wolle »eine multinationale Gesellschaft auf deutschem Boden, durchmischt und durchrasst.“ (Anna Elisabeth Rosmus, Spiegel online, 31.8.2023)

„Das macht mich sprachlos. Dieses Pamphlet ist aus einem Geist entstanden, der über den Urheber hinaus dessen gesamtes Umfeld einfärbt. Wie ein Bumerang kehrt es zu seinem Ursprung zurück. Man muss nicht fragen, weshalb dies gerade jetzt geschieht.“ (Eine Pädagogin aus Passau, Anne Rauen am 31.8.2023)

Klassenfoto aus der 12. Klasse von Hubert Aiwanger in Bayern. Am Burkhard-Gymnasium. Jahr 12K, 88/89 Beschaffung Levin Kuberth

Eine Mitschülerin bezeugt laut Spiegel online am 1.9.2023, dass Hubert Aiwanger, hier mit gescheiteltem Haar und Oberlippenbart auf einem Klassenfoto, kurz vor dem Mauerfall 1989 Hitlers „Mein Kampf“ mit sich herumtrug.

Laut Spiegel online hatte Hubert Aiwanger im Juni 2023 in Erding gesagt, »die schweigende große Mehrheit« müsse sich »die Demokratie wieder zurückholen«.

N.B. Das Rechts-Links-Denken ignoriert Himmelsrichtungen. Kaum blicken wir in den Globalen Süden, rücken Europas Länder nach rechts.

Wenn Kinder Gedichte schreiben

„Im Schreiben von Gedichten und gemeinsamer Reflexion legen Kinder ihre Einschätzungen über die Sprache offen. Sie erfahren, wie sie durch ihren sprachlichen Ausdruck ihren individuellen Bildungsraum (mit)gestalten können.“ (Beltz Verlag)

Vollständiger Verlagstext: „Literacy und soziale Gerechtigkeit stärkt demokratische (Bildungs-)Räume, in welchen ein partizipatorisches Miteinander praktiziert und Vielfalt gelebt wird. Literacy impliziert einen Umgang mit den Bedingungen des Sozialen, das sich mit der Sprache und durch die Sprache zeigt. Lyrik regt performative Didaktiken des Lernens an, in denen Diversität als Bereicherung erlebt wird: Im Schreiben von Gedichten und gemeinsamer Reflexion legen Kinder ihre Einschätzungen über die Sprache offen. Sie erfahren, wie sie durch ihren sprachlichen Ausdruck ihren individuellen Bildungsraum (mit)gestalten können.“

Andrea Bramberger

Kunst der Ukraine im 19. Jahrhundert

Am 21. März jährte sich der 161. Geburtstag von Nikolai Pymonenko – eines prominenten ukrainischen Malers und Porträtisten (1862-1912).

Er wurde in Kyiv (Kiew) in der Familie eines Ikonenmalers, und Holzschnitzers, geboren. Mit elf Jahren ging er mit seinem Vater in Städte und Dörfer, wo der ältere Pymonenko Altäre baute und Kirchen ausmalte.

Nikolai Pymonenko studierte Zeichnen an der íknopisníj-Schule, wo er von Nikolai Murashko bemerkt wurde Er war einer der talentiertesten Schüler und half ein Jahr lang Lehrern, indem er Zeichenkurse mit Schülern der jüngeren Gruppe durchführte.

1882 trat Pymonenko der Akademie der Künste in St. Petersburg bei, musste aber aufgrund einer Lungenerkrankung die Akademie verlassen und wieder an der Kiewer Murashka-Schule unterrichten. Er beschäftigte sich für den Rest seines Lebens mit pädagogischen Aktivitäten. Seine Kurse wurden auch von der jungen Künstlerin Lesya Ukraininka besucht.

Ab Beginn der 90er Jahre des 19. Jahrhunderts begann Pymonenko an den Ausstellungen der „Gesellschaft bewegter Kunstausstellungen! teilzunehmen. Dank dieser Arbeit gewann Pymonenka schnell im ganzen Land außergewöhnliche Beliebtheit.

Pymonenka wurde „Sänger des ukrainischen Dorfes“ genannt, aber bekannt wegen in seiner städtischen Motive (sein ganzes Leben lebte in Kiew), Porträts und grafischen Illustrationen. Er war auch an den Gemälden der Vladimir-Kathedrale beteiligt.

1904 erhielt Pymonenko den Titel der akademischen Malerei und stellte seit 1907 seine Arbeiten in Paris, Berlin und London aus. 1909 wurde er zum Mitglied der Paris International Association of Arts and Literature gewählt. Eine Reihe von Werken des Künstlers wurden von ausländischen Galerien erworben und insbesondere das Gemälde „Hopak“ wurde vom Louvre gekauft.

Ein Jahr nach dem Tod Nikolai Pymonenkas organisierte die Akademie der Künste eine Ausstellung seiner Werke. Es repräsentierte mehr als 180 Gemälde und mehr als 500 Zeichnungen.

(Open Source Materialien. Leicht gekürzte Übersetzung. Dank an Nathalie Gradyska.)

Blickbegegnungen

You think you know all about it, then it seems you are wrong
She hit it out of the park before it had even begun
I needed sunshine in the darkness burning out
Well now I know that I’m the fuel and she’s the spark
We are bound to each other’s hearts
Caught, torn and pulled apart
This love is like wildfire
And to my word now I’ll be true
I can’t stop this breaking loose
This love is like wildfire
Like wildfire
As feelings arrange deep down inside
Try describing a love you can’t design
More and more, every inch of me is holding on
This is it, all the flames are burning strong
We are bound to each other’s hearts
Caught, torn and pulled apart
This love is like wildfire
And to my word now I’ll be true
I can’t stop this breaking loose
This love, is like wildfire
Like wildfire
Like wildfire
You think you know all about it, then it seems you are wrong
She hit it out of the park before it had even begun
Oh
We are bound to each other’s hearts
Caught, torn and pulled apart
This love, is like wildfire
And to my word now I’ll be true
I can’t stop this breaking loose
This love, is like wildfire
Like wildfire
Like wildfire
Like wildfire

Wichtige Neuerscheinung – Eckhart Stahmer: Integrative Entspannung


„Und siehe da: ein Dromedar: Integrative Entspannung“

Kein Ratgeber, kein psychologisches oder medizinisches Lehrbuch, gibt so viele Einblicke in die Methode der Integrativen Entspannung wie Dr. Stahmers neue Abhandlung über äußere und innere Stressoren, Psychosomatik und Sinneswahrnehmungen. Da beispielsweise „Sehen und Gesehenwerden“ ein Stressfaktor ist, beschreibt der Internist und Endokrinologe eine „neue Blickkultur“, die „mit entspannten Augen“ erreicht werden kann. Er beruft sich keineswegs nur auf antike Denker, sondern zitiert auch u.a. ein Gedicht von Bert Brecht: DER ERSTE BLICK AUS DEM FENSTER AM MORGEN“, mit dem das Morgenritual einer Meditation eingeleitet wird. Neben Entspannungs- und Atemübungen empfiehlt der Autor auch „Mündig sein – eine Übung“ und siehe da: „Dankbarkeit – eine Übung“.

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Löschen

Verlag: Zahllose Faktoren stressen den heutigen Menschen – bis zur Erschöpfung, zum Burn-out: Das Leben ist hektisch, von immer neuen Herausforderungen geprägt. Zur Ruhe zu kommen, verliert sich dabei häufig in den Belastungen des Alltags. Eckhart Stahmer bietet eine einfache wie geniale Lösung an, um Anspannung buchstäblich loszuwerden: Auf der Basis der Jacobsen-Methode hat er viele praxiserprobte Übungen zusammengestellt, die es selbst Anfängern, aber auch Fortgeschrittenen leicht machen, Körper und Geist zur Ruhe kommen zu lassen. Seine ganzheitliche Perspektive auf die Probleme und Lösungen zeigen die Exkurse, in denen sich praktische, erzählerische, medizinische und lebensphilosophische Themen vermischen. Und alles mit viel Humor und einem unfassbaren Schatz an Erfahrungen. Eine entspannende Lektüre – im wahrsten Sinne des Wortes!

Heldinnen

Fragiles Heldentum

Anne Weber setzt in „Annette, ein Heldinnenepos“ einer französischen Résistance-Kämpferin ein literarisches Denkmal

Von Sabine Haupt

„Es gibt im gesamten deutschsprachigen Raum wohl keine(n) AutorIn, deren/dessen Werk so eng mit dem deutsch-französischen Sprach- und Kulturaustausch verbunden ist wie das Werk von Anne Weber. Mit ihren bisher 11 Romanen hat die in Offenbach geborene und dort aufgewachsene, doch seit Jahrzehnten in Paris lebende Autorin und Übersetzerin ein absolut singuläres Werk geschaffen. Mehrsprachige AutorInnen, die ­– beispielsweise in einer klassischen Exilsituation – die Sprache wechseln, sind keine Seltenheit. Doch eine Autorin, die wie Anne Weber alle ihre Bücher selbst übersetzt beziehungsweise simultan in beiden Sprachen schreibt und im selben Jahr publiziert, ja aus dem bilingualen Hin und Her, dem deutsch-französischen Mit- und Gegeneinander eine ganz eigene Schreibmethode entwickelt hat, ist meines Wissens einzigartig.“

KUNST IM KRIEG

https://www.zeit.de/kultur/kunst/2022-08/kunst-ukraine-zhanna-karyrova-sergey-zakharov-fshttps://www.zeit.de/kultur/kunst/2022-08/kunst-ukraine-zhanna-karyrova-sergey-zakharov-fs

Bilder einer angegriffenen Gegenwart

Der Schaffensdrang der ukrainischen Künstlerinnen und Künstler ist ungebrochen, viele von ihnen reflektieren in ihren Arbeiten den Krieg. (Zeit online)

© Kateryna Buchatska
© Bella Logachova
© Danylo Movchan
© Sergey Zakharov

Igor Samojlenko: „ANTHROPOPHAGEN“

Igor Samojlenko

ANTHROPOPHAGEN

Wir kennen sie gut, sie zogen uns groß

und leben noch heute.

Der Turnlehrer neben der Reckstange,

um die sich das Lamm

unseres Körpers dreht.

Unsere nimmersatten Therapeuten

mit ihrem Geheimtipp: Ketodiät.

Unsere Feinschmecker, die Träume.

Auf den Lattenrosten

werden wir gegrillt.

Mama, Papa, halb irr vor Hunger,

erst nach Jahrzehnten von uns abgestillt.

Wachsam ist unser Schlaf,

schreckhaft sind wir,

wie Zwerge.

In jedem Dunkel wittern wir Blut.

Bisschen Pfeffer?

Prise Salz?

Damit die Augen

schön saftig tränen.

Ihr Liebenden!

Gefüttert mit dem fetten Gras der Liegewiesen!

Gemästet mit dem Heu in den grauen Scheunen!

Gefedert von den weichen Kissen!

Gestopft von Abschiedsküssen wie Foie gras!

Aufgepasst!

Aufgepasst!!