Die Sprengkraft der Verbindung von Medizin und Literatur – Radovan Karadzic


Alles zur Corona-Formel AHA+A+L-GGG und mehr: Achten Sie auf Abstand, Hygiene, Alltagsmaske, App und Lüften. Meiden Sie geschlossene Räume, Gruppen und Gedränge sowie lebhafte Gespräche dicht an dicht. © ZEIT ONLINE
Das Coronavirus verbreitet sich gerade sehr schnell. Nun liegt es an jedem Einzelnen, sich und andere zu schützen. Das Gute: Wir wissen mehr als noch im März, als Sars-CoV-2 uns alle in den Lockdown zwang. Was jetzt hilft, ganz gleich in welcher Stadt oder welchem Bundesland Sie leben, ob schon Risikogebiet oder nicht: Die folgenden Dinge gelten universell – von Abstand, Hygiene, Masken, was Räume und Gruppen betrifft, bis zum Lüften. Drucken Sie sich diesen Leitfaden aus, teilen Sie ihn und vielleicht heften Sie ihn an Kühlschrank und schwarze Bretter.
Von Linda Fischer, Maria Mast und Sven Stockrahm • Illustration: Annick Ehmann 17. Oktober 2020
Mindestens 1,5 Meter – also etwa die Länge von 1,5 Einkaufswagen, die man vor sich herschiebt. Diese Distanz kann eine Ansteckung über Tröpfchen, die beim Atmen, Husten, Sprechen und Niesen entstehen, verhindern, weil die meisten von ihnen innerhalb dieses Radius zu Boden fallen. Gegen kleinere Tröpfchen, die Aerosole, hilft der Abstand allerdings kaum. Da sie sich auch über die Luft verbreiten und besonders in geschlossenen Räumen stehen bleiben, brauchen wir weitere Vorsichtsmaßnahmen.
Ob und wie lange Viruspartikel auf Oberflächen infektiös sind, ist nicht ganz klar. Bis wir das besser wissen, gilt: Regelmäßiges Händewaschen – mindestens 20 bis 30 Sekunden lang oder so lange, wie es dauert, zweimal Happy Birthday zu singen – hilft gegen alle möglichen Infektionen. Besser übrigens als ständiges Desinfizieren. Fassen Sie sich bestenfalls nicht ins Gesicht. Waren Sie draußen unterwegs, waschen Sie direkt die Hände, wenn Sie nach Hause kommen.
Richtigstellung:
Doch in den sozialen Medien wird häufig unwidersprochen von reiner „Panikmache“ geredet, obwohl die Covid-19-Pandemie jetzt schon dreimal mehr Todesopfer als Verkehrstote (2019) forderte und die Summe der letalen Infektionen bei Grippe (Influenza), Masern, AIDS und Tuberkulose wesentlich übersteigt.
Dass es Maskenverweigerer und Corona-Leugner gibt, die auf Demonstrationen ohne Maske nah beieinander stehen und das System niederbrüllen – das ist ja nicht neu. Bei mir war es an dem Tag aber so, dass ich Dienst in der Notaufnahme hatte und fast 24 Stunden als Oberärztin vor Ort war, weil wir an diesem Tag einen Notfall nach dem anderen bekamen. Ein Teil davon waren auch Covid-19-Patienten, wir haben tatsächlich fast stündlich welche aufgenommen. Ich glaube, es waren siebzehn. Auch in den Tagen davor hatten wir einen Anstieg erlebt.
Wie man mit Menschen umgeht, die keine Maske tragen, jeden umarmen wollen oder Corona leugnen.
Mardi 12 octobre
« Il y aurait donc encore des héroïnes, des vraies ? Et on peut les croiser dans la rue, leur parler, les connaître ? »
Anne Weber est une auteure allemande installée en France. Ses ouvrages paraissent toujours en français et en allemand. Son dernier livre, Annette, une épopée (Seuil, 2020) / Annette, eine Heldinnenepos (Matthes & Seitz Berlin, 2020) vient de recevoir le Prix du livre allemand (Deutscher Buchpreis). Elle a choisi d’y réinvestir la forme ancienne de l’épopée pour raconter la vie d’Anne Beaumanoir, une bretonne d’origine modeste devenue héroïne de la Résistance à 19 ans, communiste puis militante aux côtés du FLN. Toutes les étapes de sa vie sont remises par l’auteure en perspective, reliées aux circonstances, à la notion de devoir, d’impératif.
Mardi 12 octobre à 18h
« Il y aurait donc encore des héroïnes, des vraies ? Et on peut les croiser dans la rue, leur parler, les connaître ? »
Anne Weber est une auteure allemande installée en France. Ses ouvrages paraissent toujours en français et en allemand. Son dernier livre, Annette, une épopée (Seuil, 2020) / Annette, eine Heldinnenepos (Matthes & Seitz Berlin, 2020) vient de recevoir le Prix du livre allemand (Deutscher Buchpreis). Elle a choisi d’y réinvestir la forme ancienne de l’épopée pour raconter la vie d’Anne Beaumanoir, une bretonne d’origine modeste devenue héroïne de la Résistance à 19 ans, communiste puis militante aux côtés du FLN. Toutes les étapes de sa vie sont remises par l’auteure en perspective, reliées aux circonstances, à la notion de devoir, d’impératif.
„Was für ein Leben! Geboren 1923 in der Bretagne, aufgewachsen in einfachen Verhältnissen, schon als Jugendliche Mitglied der kommunistischen Résistance, Retterin zweier jüdischer Jugendlicher ― wofür sie von Yad Vashem später den Ehrentitel »Gerechte unter den Völkern« erhalten wird –, nach dem Krieg Neurophysiologin in Marseille, 1959 zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wegen ihres Engagements auf Seiten der algerischen Unabhängigkeitsbewegung… und noch heute an Schulen ein lebendiges Beispiel für die Wichtigkeit des Ungehorsams. Anne Weber erzählt das unwahrscheinliche Leben der Anne Beaumanoir in einem brillanten biografischen Heldinnenepos. Die mit großer Sprachkraft geschilderten Szenen werfen viele Fragen auf: Was treibt jemanden in den Widerstand? Was opfert er dafür? Wie weit darf er gehen? Was kann er erreichen? Annette, ein Heldinnenepos erzählt von einer wahren Heldin, die uns etwas angeht.“ (Matthes & Seitz Berlin, 28. Februar 2020)
Sanfte Melancholie, feine Ironie und zartes Lächeln, eine Liebesgeschichte, bar jeder „coolen“ Erzählweise, wunder-bar.
Das klassische Thema: Eurydike verschwindet. „Ach, ich habe sie verloren!“ Ja, aber zunächst findet diese schöne, erotisch aktive Frau mit leider nur neun Fingern, aber langen Goldlocken, den Geliebten am Meer. Anne Weber erzählt nicht in Ichform, sie beobachtet aufmerksam zwei Liebende, „les deux“. Die hellen wie die dunklen erotischen Szenen sind sacht gezoomt oder gedimmt, natürliche Begegnungen, kunstvoll geschildert, so wie dieses Rencontre wohl einmal gewesen sein mag oder sein wird. Deshalb kommt bei Lesern und Kritikern allmählich Euphorie auf:
Ich jedenfalls habe in diesem Jahrhundert noch kein schöneres Buch gelesen; poetische Prosa, die sich wahrscheinlich derzeit nur noch bei einer ebenfalls in Frankreich lebendenden deutschen Autorin (Katharina Born) findet, von Anne Weber in deutscher und französischer Sprache verfasst: Vallée des merveilles .
Das ist „leichte“ Belletristik jenseits des gehobenen Trivialromans, der Pornographie und angeblich erhebender, in Wirklichkeit aber artifiziell verkrampfter und deshalb unerheblicher Prosa. Anne Webers Roman ist geglückt, gewagt, mutig und anmutig. Die Autorin lässt dem Leser zwar mit ihren Metaphern („Hund oder Wolf?“) die Wahl, wer das denn sei, der da auch noch durch die Handlung geistert (ich tippe auf den Höllenhund), aber nicht in der Frage, ob er sich für diese Frau mit den langen Locken entscheiden würde.
https://www.nejm.org/doi/pdf/10.1056/NEJMe2029812?articleTools=true
Leitartikel im New England Journal of Medicine
[…] But truth is neither liberal nor conservative. When it comes to the response to the largest public health crisis of our time, our current political leaders have demonstrated that they are dangerously incompetent. We should not abet them and enable the deaths of thousands more Americans by allowing them to keep their jobs.
Der Präsident sendet schon wieder angsterregende nächtliche Botschaften im kalten Bürgerkrieg
Der Autor stellt eine Diagnose: Amerika leide unter „Schlaflosigkeit, Depression und Angststörungen“. Das sei keine Metapher für ein geschundenes Land, sondern seine klinische Diagnose von US-Psychiatern und Psychotherapeuten (S.152). Der Amerika-Kenner Torben Lütjen führt die Ängste vieler Menschen auf die durch die zunehmende Polarisierung des Landes bedingte Unsicherheit und Instabilität zurück.
Interessant ist der Vergleich des US-Präsidenten mit dem 100 Jahre zuvor regierenden und nach dem verlorenen I. Weltkrieg abgedankten Kaiser Wilhelm II. Er sei ein ebenso unbeherrschter Herrscher gewesen (S.182). Nun wird es zwar wegen Trump nicht zum 3. Weltkrieg kommen, weil seine Berater ihn ständig krampfhaft von allzu aggressiven und impulsiven Aktionen abhalten, aber Amerika sei bereits im kalten Bürgerkrieg.
Das Buch liest sich gut, weil es einmal nicht Geheimnisse aus dem Oval Office enthüllt, sondern im geschichtlichen Kontext essayistisch neue Aspekte der Massenwirkung eines talentierten Selbstdarstellers schildert. Rezension vom 5. Oktober 2020 Marc S. Huf
Die USA, ein Land ohne Einheit: Wie gefährdet ist die Demokratie in Amerika?
Einst galten die USA als Musterbeispiel eines stabilen demokratischen Staates. Mit den Republikanern und den Demokraten gab es zwei unideologische Parteien mit moderaten Politikern. Heute gibt es Donald Trump.
Warum wurde Trump gewählt? Was sind die Gründe für die tiefe Spaltung des Landes, das früher einmal als Heimat des Pragmatismus galt, und das sich, anders als Europa, stets von gefährlichen Utopien ferngehalten hat? Torben Lütjen bietet in seinem Sachbuch eine messerscharfe Analyse der Entzweiung Amerikas:
Wie aus politischen Gegnern Feinde wurden: Ein Lehrstück für die Demokratien der Welt?
Wer von Europa auf die USA blickt, fragt sich schnell, ob ein Präsident wie Trump bei uns möglich wäre. Torben Lütjen beschreibt deutlich, wie die Zuwächse an individueller Freiheit dazu geführt haben, dass sich Amerikaner in ideologischen Echokammern eingerichtet und die Zugbrücke zur Gegenseite hochgezogen haben. Finden ähnliche Spaltungsprozesse auch bei uns statt? Ist unsere Demokratie dem gewachsen? „Amerika im Kalten Bürgerkrieg. Wie ein Land seine Mitte verliert.“ zeigt, wie die Welt nach Trump aussehen könnte!
»Schreiben bedeutet Spielen mit den Murmeln der Fantasie.« (Bettina Schott)
Ich, meine Gedichte und Italien
schreiben als antwort aufs schweigen
Menschen und ihre Technologien im Einklang