https://arztdichter.net/2018/09/24/psychosomatik-chronischer-schmerzen/

Dr.med. Mechthilde Kütemeyer
Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie,
Psychosomatik und Psychotherapie
Realistin, die das Unmögliche forderte
Mechthilde Kütemeyer setzte sich für eine neue, integrierte psychosomatische Wissenschaft und mehr weibliches Denken in der Medizin ein.
Mechthilde Kütemeyer ist am 7. Dezember 1938 in Heidelberg geboren. Nach ihrem Medizinstudium in Heidelberg, promovierte Mechthilde Kütemeyer mit einer Arbeit zur Geschichte der Heidelberger Schule für Anthropologische Medizin. Der nächste Schritt führte sie nach Berlin, wo sie im Klinikum Westend der Freien Universität Berlin tätig war. Bei dem Weizsäcker-Schüler Dieter Janz entwickelte sie sich an der Neurologischen Universitätsklinik von 1975 an zu einer Protagonistin einer psychosomatischen Neurologie, was sich in einer Fülle von Übersichtsarbeiten und wissenschaftlichen Publikationen zu Angst- und Schmerzsyndromen, Rückenschmerzen und Anfällen niederschlug.
Geprägt war ihre Arbeit von der Tradition der Anthropologischen Medizin, mit deren Entwicklung als Heidelberger Schule sie sich bereits in ihrer Promotion beschäftigt hatte. Die Anthropologische Medizin geht von einem engen leib-seelischen Zusammenhang aus. Die Art des Umgangs mit organisch Kranken ist, wie bei Psychose-Patienten, eine andere als in der Psychoanalyse, wie die Weltsicht eine andere ist. Sozialpathologische Strukturen müssen als schwere Störungen, ja als gesellschaftliche Erkrankung gesehen werden – nicht nur als pathogene Faktoren.
Sie beteiligte sich an der Herausgabe der Gesammelten Schriften Viktor von Weizsäckers.