
Abbildung: Waterboarding, Zeichnung eines Gefolterten.
(Spiegel online: https://www.spiegel.de/fotostrecke/abu-subaida-zeichnungen-von-cia-foltertechniken-fotostrecke-171908-6.html )
Franzisco Maldenado da Silva, Sohn eines portugiesischen Arztes,
studierte und promovierte in Lima. Er war chirurgisch tätig und nahm
bei sich selbst eine Zirkumzision vor, als er zum jüdischen Glauben konvertierte. Nach Abfassung seines Buchs Esperanca d’Israel (1627) wurde er denunziert und verbrachte 13 Jahre in Kerkerhaft bis zu seinem Tod auf dem Scheiterhaufen (1639).
Der lateinamerikanische Arztdichterwurde von Dona Felipa de Maldonado,
seiner leiblichen Schwester, bei der spanischen Inquisition angezeigt und anno
1639 in Lima wegen Häresie verbrannt. Erstmals war die „weiße Tortur“ angewandt worden, ein heute als Waterboarding bekanntes Verfahren,
das die spanische Inquisition eingeführt hatte, um Ketzer zum Schuldgeständnis
und auf den Scheiterhaufen zubringen.
Die Verhörmethode setzt gewissmedizinischeGrundkenntnisse voraus,
um das Leben des Betreffenden nicht in jedem Fall zu gefährden;
denn bei wiederholtem Einflößen von Wasser in Naseund Mund des Opfers
wird zunehmende Angst vor Ertrinken und Ersticken erzeugt,
ohne dass damit ein tödliches Risiko des Verfahrens eingeplant
oder ausgeschlossen wäre.
Erst in den 1980er Jahren deckte die Retrospektive des Barbie-Falles auf, dass weder die von Barbie im besetzten Frank- reich ausgeübte „weiße Tortur“, noch die planmäßige Tötung
von NS-Opfern zur Verhaftung und Bestrafung dieses Kriegs-
verbrechers geführt hatten.