Die meisten Mediziner, die Dichter waren, darunter viele Nervenärzte, wurden erst bekannt, als sie aus ihrer Berufsrolle heraustraten, um
schriftstellerisch und manchmal auch politisch tätig zu werden, wie zum
Beispiel der Psychiater und Essayist Heinrich Hoffmann (1809–1894), der
im Jahr 1848 als Abgeordneter in die Frankfurter Paulskirche einzog.
Der Struwwelpeter machte ihn weltberühmt. In diesem populär-
psychosomatischen Kinderbilderbuch mit den Ultrakurzbiographien von
kleinen aggressiven, pyro- oder poriomanischen, oral fixierten, xenopho-
bischen, anorektischen, epileptischen und hyperkinetischen Patienten und
Patientinnen beschrieb Doktor Hoffmann erstmals das „Zappel-Philipp-
Syndrom“, die so genannte Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-
Störung (ADHS). (Ärzte, Dichter und Rebellen 2018 S. 37)

Das Spiel mit eigenen oder fremden Namen vergnügt nicht nur Kinder,
sondern vor allem auch die schreibende Zunft. Hinter einem gewissen
Heulalius von Heulenburg oder Reimerich Kinderlieb und Peter Struwwel
verbirgt sich der Irrenarzt Heinrich Hoffmann (1809–1894). In seinem
StruwwelpeterBilderbuch über böse Buben und Mädchen erzählt er
Die gar traurige Geschichte von dem Feuerzeug und schildert den unaufhaltsa-
men Feuertod der pyromanischen Pauline. Unentwegt jammern Minz und
Maunz und vertauschen, um des Reimes willen, im Refrain lautmalerisch
alliterierend, die Vokale: