Nach der Kriegstrauung mit der Heilgymnastin Käthe Gumpold verdingte er sich im I. Weltkrieg wie Gottfried Benn zunächst als Schiffsarzt, dann als Sanitätsoffizier. An der Front schrieb er erste Erzählungen. Nach der Scheidung von Käte Wolf gründete er mit der Erzieherin Else Dreibholz eine Familie. Aus dieser im Jahr 1922 geschlossenen Ehe gingen zwei Söhne hervor, Markus und Konrad, die – wie zuvor schon ihr Vater – zu höheren Funktionsträgern in der DDR der 1950–1980er Jahre werden sollten. Markus Wolf (1923–2006) war Leiter des Auslandsgeheimdienstes der DDR, Konrad Wolf (1925–1982) Filmregisseur und Präsident der Akademie der Künste.
Wolfs größter Bucherfolg war Die Natur als Arzt und Helfer (1928). Ein Jahr später fand in Berlin die Uraufführung des Stücks Cyankali statt, mit dem Wolf gegen den Abtreibungsparagraphen kämpfte. 1932 wurde er verhaftet. Zwei Wochen später wurde er nach einer öffentlichen Protestaktion freigelassen. 1933 entkam er vor drohender Verhaftung nach Österreich, reiste dann nach Zürich, wo die deutschsprachige Erstaufführung des Professor Mamlock (1935) seinen Welterfolg begründete, und anschließend nach Paris. 1939 wurde er von den französischen Behörden interniert, 1940 erging das Aufführungsverbot gegen den russischen Film Professor Mamlock.
Ein Chronist schrieb später über ihn, er sei ein dreifaches NS-Opfer gewesen, „Jude, Kommunist, revolutionärer Stückeschreiber“.
1941 erwarb er im Moskauer Exil die sowjetische Staatsbürgerschaft. 1949 wurde er zum Professor an der Pädagogischen Hochschule Potsdam und 1950 zum Botschafter in Polen ernannt. Damals erhielt er den DDR-Nationalpreis. Am 5.10.1953 starb er im Alter von 64 Jahren an einem Herzinfarkt.
Deutsches Ärtzeblatt (2006):
https://www.aerzteblatt.de/archiv/53170/Friedrich-Wolf-Revolutionaer-im-Einfamilienhaus
Deutsches Ärtzeblatt (2018)