„Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Eine aktuelle Auswertung zeigt, wie gut einzelne Regionen hierzulande mit Spezialstationen für solche Notfälle abgedeckt sind – und wo der Fahrweg besonders weit ist.Die allermeisten Menschen in Deutschland haben bei einem Schlaganfall große Chancen, dass sie im Notfall schnell und bestmöglich behandelt werden. Das zeigt eine neue Auswertung des deutschen Science Media Center (SMC),
Demnach beträgt die Fahrzeit zur nächsten Klinik, die Schlaganfälle versorgen kann, im akuten Notfall deutschlandweit durchschnittlich 9,5 Minuten. Und auch auf Schlaganfälle spezialisierte Stationen, sogenannte Stroke-Units, sind für fast alle Menschen ausreichend schnell zu erreichen: Knapp 94 Prozent der Bevölkerung lebt in Regionen, in denen die Fahrzeit zur nächsten Stroke-Unit weniger als die empfohlenen 30 Minuten beträgt.
Doch zur aktuellen Versorgungslage gehört auch: Fast fünf Millionen Menschen wären von einer Fahrzeit über 30 Minuten betroffen, würden sie bei akutem Schlaganfall nur noch in spezialisierte Stroke-Units gebracht werden. Für sie würde der Weg zur Behandlung mitunter gefährlich lang.
Wie lang, zeigt ein Beispiel aus Sachsen: In Weißwasser beträgt die durchschnittliche Fahrzeit ins örtliche Kreiskrankenhaus aktuell lediglich drei Minuten. Bis in die Spezialstation nach Hoyerswerda wären es 47 Minuten Fahrzeit – dabei ist Schnelligkeit mitentscheidend: Je länger durch den Schlaganfall das Gehirn nicht ausreichend mit Blut versorgt wird, desto mehr Nervenzellen sterben ab, desto größer können bleibende Schäden sein.„

Für Zell an der Mosel beträgt die Fahrzeit seit Schließung der hiesigen Stroke Unit 36 Minuten, für Blankenrath i. Hunsrück 44 Minuten.

Spiegel online: So schnell werden Sie bei einem Schlaganfall in Deutschland versorgt